Tourenbericht – Brockenbesteigung

Start ist am Parkplatz Ilsetal in Ilsenburg – Mühlenstraße, Ecke Ilsetal, gegenüber der Nagelschmiede. Die Anfahrt erfolgt mitten durch das wunderschöne Dorf, entlang schmaler Straßen, vorbei an traditionellem Handwerk, Cafés und Eisdielen. Ilsenburg wurde besonders durch die Produktion von Ofenplatten und Kunstguss bekannt.

Hier findet ihr den genauen Markierungspunkt des Parkplatzes: Google Maps

Von da aus geht es über eine gepflasterte Straße ca. 1 km leicht bergan, das erste Mal über die Ilse, bis zum Waldhotel „Am Ilsestein“. Direkt neben dem Waldhotel sagt euch eine Herde Esel „Hallo“. Diese Esel freuen sich über jede Streicheleinheit. Also unbedingt eine kurze Pause einlegen! Hier beginnt dann auch die Waldautobahn hoch zum Brocken – mal mehr oder weniger steil bergauf, sehr gut und entspannt zu laufen. Auf der anderen Uferseite verläuft parallel fast durchgehend ein verschlungener Singletrail über viele Wurzeln und Gestein. Dieser ist bei trockenem Wetter gut laufbar, bei Regen allerdings mit Vorsicht zu genießen. Es ist dort dann sehr matschig und rutschig. Man hat aber von beiden Wegen aus einen herrlichen Blick auf die Ilse, die Ilsefälle und ist umringt von grünem Wald. Urwüchsige Buchenwälder und schroffe Felsformationen säumen den Weg. 

Angekommen an den „Oberen Ilsefällen“ (erkennt man sehr gut an der neu gebauten Brücke, einem Findling und einer Schutzhütte – der Bremer Hütte), läuft man hier weiter geradeaus auf der Waldautobahn. Den Heinrich-Heine-Weg (Bremer Weg), auf den man an dieser Stelle rechts abbiegen könnte, nehme ich erst auf dem Rückweg. An der Bremer Hütte könnt ihr euch übrigens noch einen der begehrten Stempel für die Harzer Wandernadel einsammeln. Es ist hier der Stempel Nr. 6 – Obere Ilsefälle (Bremer Hütte).  Von der Hütte aus eröffnet sich zudem das erste Mal ein schöner Blick zum Brocken. Da oben wollen wir hin!

Die nächste Abzweigung nach ca. 600 m führt leicht rechts weiter hoch auf den Brocken. Achtet hier einfach auf die Beschilderung! Das Stück ist etwas steiler und steiniger als der breite Hauptweg. Nun kommt man an der Stempelstelle HWN 8 / Stempelsbuche raus. Ihren Namen erhielt sie wahrscheinlich von der einst prächtigen Buche, die heute lediglich als Stumpf ihr Dasein fristet. Sammelt euch hier noch schnell den Stempel Nr. 8 ein – und weiter geht es immer geradeaus Richtung Gipfel!

Knapp 3 km vor dem Gipfel beginnt in einer scharfen Linkskurve der Einstieg zum Plattenweg – der sogenannte Kolonnenweg, ein alter DDR Grenzweg. Auch Jahrzehnte nach dem Ende der DDR ist der alte Weg aus Lochplatten noch weitgehend erhalten und dient als Wander- oder Radweg entlang der ehemaligem Grenze. Die Wegplatten aus Beton (Lochplatten) sind größtenteils von Gras und Pflanzen durchwachsen – durch die unebene Oberfläche ist er mitunter beschwerlich zu laufen. Das sind die letzten 2,8 km, und diese haben es – zusätzlich mit einer Steigung von knapp 15% – echt in sich.

Nach 11 km und über 870 Höhenmetern ist es geschafft – man ist hoch oben auf dem Gipfel des Brocken angekommen. Und wie immer windet es sehr. Der Brocken ist der windigste Ort Deutschlands und hat im Schnitt 307 Nebeltage. Da war es umso schöner, dass der Himmel klar und die Aussicht grandios war. Tipp: am Brockenhaus kann der Stempel Nr. 9 noch eingesammelt werden. Und wer Hunger oder Durst bekommen hat, kann hier seine Energiespeicher sowie den Wasserhaushalt wieder auffüllen.

Zurück geht es auf dem gleichen Weg oder mit kleiner Abkürzung, wenn man den Ausschilderungen des Heinrich-Heine-Weges stets folgt. Die Abzweigung nach links in den Steig kommt kurz nach der Stempelstelle HWN 8 / Stempelsbuche – ein schmaler Singletrail über Stock und Stein, auf dem es kurz und echt knackig bergab geht.
Danach geht es nur noch im Downhill zurück nach Ilsenburg zum Parkplatz.
Auf der Uhr standen am Ende 21,1 km.

Lust auf den Brocken bekommen? Das Ilsetal ist sehr naturnah und nicht sehr überlaufen – wenn man doch dem einen oder anderen Wanderer begegnet, ist die Stimmung herzlich. Sie feuern euch garantiert beim Aufstieg (vor allem laufend) an, was einem einen guten Push bis nach ganz oben gibt.

Veröffentlicht von running.ricarda

Great Things Never Came From Comfort Zones

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